Kinder und Säuglinge

Die osteopathische Behandlung von Kindern versteht sich immer im Kontext der gesamten Medizin. Um schwere Störungen auszuschließen, die primär eine schulmedizinische Behandlung erfordern, legen wir als seriöse Osteopathen entsprechend großen Wert auf eine sorgfältige kinderärztliche Untersuchung. Unabhängig davon erfolgt die allgemeine manuelle Untersuchung Ihres Kindes.

Ein Osteopath erspürt dabei:

  1. strukturelle und funktionelle Disharmonien,
  2. den Weg zu verborgenen Einschränkungen,
  3. das Selbstheilungspotenzial Ihres Kindes.

Oftmals erfolgt schon während der Untersuchung die Anwendung einer von zahlreichen osteopathischen Techniken.

Die meisten Techniken können unter zwei Gesichtspunkten angewendet werden:

  • Strukturell: Hier ist die Zielsetzung eine aktive Änderung der strukturellen Ordnung, z.B. das aktive Lösen einer Blockierung, etwa durch eine sanfte Manipulationstechnik.
     
  • Funktionell: Hier "begleitet" man das Gewebe, bis es sich selbst befreit, z.B. bei der Faszien-Release-Technik. Da Funktion und Struktur untrennbar miteinander verbunden sind, kann es vorkommen, das während der Anwendung einer funktionellen Technik plötzlich strukturelle Veränderungen stattfinden - und umgekehrt. Zudem "antwortet" der Körper bzw. das Gewebe nicht selten schon während der einfühlsamen manuellen Untersuchung, die in diesem Fall mit der Behandlung verschmilzt. Körper, Geist und Seele stehen in enger Wechselwirkung miteinander. Somit können bei einer Gewebebefreiung auch emotionale Phänomene auftreten (sog. SER = Somato-Emotional-Release). Sie gehören zum Prozess der Selbstheilung und helfen Ihrem Kind, die neue Situation schneller zu integrieren.

Je kleiner ein Kind ist, umso mehr unterscheidet sich sein Organismus von dem eines Erwachsenen. Tagtäglich entstehen unzählige Verbindungen im Gehirn und im übrigen Nervensystem, die Knochen sind durch Wachstumszonen geprägt, die Schädelnähte sind noch sehr beweglich, das Immunsystem löst sich vom natürlichen mütterlichen Schutz ab, etc.

Die Anpassung an diese unzähligen rasanten Veränderungen erfordert einen hohen Freiheitsgrad innerhalb sämtlicher Organsysteme. Einschränkungen z.B. im Bewegungsapparat, den Organen, im Nervensystem, im Blutkreislauf, oder bei der Verdauung können daher physische bzw. psychische Beschwerden auslösen.

Der Osteopath wird bei der Behandlung Ihres Kindes versuchen, eben diese Einschränkungen mit dem zuvor beschriebenen großen Repertoire an sanften manuellen Techniken zu befreien, oder besser gesagt wieder optimal an den Gesamtorganismus anzupassen, Akzeptiert der Organismus diese Anpassung, wird er sie integrieren und die aus der Einschränkung resultierenden Symptome von selbst beseitigen.

Seriöse Osteopathen erheben nicht den Anspruch “Heiler” zu sein. Mit der Optimierung der anatomischen Rahmenbedingungen helfen Sie lediglich, das Potenzial Ihres Kindes zu optimieren. Gerade bei funktionellen oder chronischen Beschwerden kann dies aber besonders wirksam sein.

Säuglinge sollten so früh wie möglich untersucht und behandelt werden. Eine routinemäßige Untersuchung in Form einer osteopathischen Vorsorgeuntersuchung daher ist besonders ratsam.

Hier finden Sie einige Auflistungen der Behandlungsgebiete der Osteopathie:

Link: Osteokompass - Wegweiser für Osteopathen und Patienten

Link: PDF Flyer Pronova BKK